QS World University Ranking 2014 - Law

Sieben deutsche Universitäten unter den Top 100

von Ulf NadarzinskiLesedauer: 4 Minuten
Die Macher des QS World University Ranking haben auch dieses Jahr wieder die besten Unis weltweit gekürt. Im Bereich "Law" schaffen es dabei gleich sieben deutsche Lehranstalten in die Top 100. Das Ranking zeigt auch: Nicht nur die Lehre ist entscheidend. Was zeichnet eine gute Fakultät aus?

Wem bei der Wahl des Studienorts keine räumlichen Grenzen gesetzt sind, für den könnte das jährliche Ranking des globalen Unternehmens Quacquarelli Symonds Limited (QS) eine echte Entscheidungshilfe sein. Kürzlich hat QS eine neue Liste der besten Universitäten für die am weitesten verbreiteten Studienfächer veröffentlicht. Die umfangreiche Studie beschränkt sich nicht auf Gebiete wie Medizin oder Chemie. Die Macher fanden auch heraus, welche Unis im Bereich "Law" ganz weit vorne liegen. Auf den vorderen Plätzen gibt es dabei kaum Überraschungen. Die ersten zehn Ränge machen fast ausschließlich Universitäten aus den USA und Großbritannien unter sich aus. Auf den Plätzen eins bis vier blieb es im Vergleich zum Ranking 2013 sogar völlig unverändert. Hier die Top 10 des QS Rankings im Bereich "Law" ansehen Überhaupt sind echte  "Sprünge" unter den Top 20 des Law-Ranking eher Mangelware. Einzig die University of California in Berkeley (UCB) hat es nach einem schon beachtlichen 17. Platz im Vorjahr nun in die Top 10 geschafft. Dafür ist die Columbia University ihren einstelligen Rang von 2013 erst einmal los.

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Uni Heidelberg macht großen Sprung

Man muss schon ein paar Platzierungen durchgehen, um die erste Uni auf dem europäischen Festland in der Liste zu finden – bis zu Rang 23, um genau zu sein. Den Platz belegt mit der Uni Leiden die älteste Universität der Niederlande. Aus deutscher Sicht erfreulich ist der Blick auf Platz 24: Die Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg steht damit gleich um 16 Positionen besser da als im Vorjahr. Unter den besten 100 Unis finden sich insgesamt noch sechs weitere aus der Bundesrepublik. Neu in der Bestenliste ist die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Hier die deutschen Unis im QS Ranking "Law" ansehen
Nun ist das Jurastudium im Vergleich zu anderen Fächern ein spezielles und damit der internationale Vergleich so eine Sache: Deutsches Recht lässt sich bekanntlich nur hierzulande studieren und somit nur bedingt neben die  Rechtssysteme anderer Länder stellen. Warum also steht die Uni Heidelberg weiter unten als die Harvard University? Studieninhalte taugen als valide Kriterien jedenfalls nur bedingt. Es gibt vielmehr noch eine ganze Reihe anderer Faktoren, die eine gute Uni bzw. Fakultät auszeichnen. Das weiß auch QS. Das Unternehmen, welches mit insgesamt 150 Mitarbeitern weltweit vertreten ist, hat daher gleich ein ganzes Dutzend Indikatoren in die Bewertung einbezogen. Selbstverständlich berücksichtigt das Ranking die Forschungsarbeit der jeweiligen Uni. Je höher die "Produktivität", desto höher auch der Score. Das heißt konkret: Je mehr wissenschaftliche Arbeiten unter dem Dach der Universität gefertigt und je häufiger diese in anderen Werken zitiert wurden, desto besser die Bewertung. Auch die Qualität der Lehre spielt eine Rolle. Zu ihrer Bewertung greifen die Macher auf Umfragen unter den Studenten der jeweiligen Uni zurück. Es wirkt sich also positiv auf die Bewertung aus, wenn die Studenten mit ihren Dozenten zufrieden sind.

Uni darf nicht nur Wissen vermitteln

Das QS Ranking bewertet aber auch Kriterien wie Infrastruktur, soziales Engagement oder technische Ausstattung der Fakultät. Faktoren, die vielleicht nicht unmittelbar die fachliche Qualifikation eines Studenten beeinflussen, sich jedoch durchaus auf dessen Wohlbefinden auswirken können. So kann zum Beispiel ausschlaggebend sein, ob die Gebäude der Fakultät über behindertengerechte Zugänge verfügen, wie es um die Bibliothek bestellt ist oder wie ernst die Uni ihre Verpflichtung gegenüber der Gesellschaft nimmt. Gibt es Wohltätigkeitsarbeit oder - vor allem im angloamerikanischen Rechtsraum von Bedeutung - Katastrophenhilfe? Doch was nützen karitative Angebote, Hightech in Hülle und Fülle oder sympathische Professoren, wenn sich der frischgebackene Jurist später nur mühsam in der Arbeitswelt zurechtfindet? Auch Rechtswissenschaftler lernen nicht nur für sich, sondern um ihr Wissen später einem Arbeitgeber zur Verfügung stellen zu können. Daher hat QS auch diese befragt. Die Chefs sollten bewerten, für wie "reif" sie ihre Berufsanfänger zum Zeitpunkt der Einstellung hielten. Die Studie zeigt: Eine gute Uni vermittelt nicht nur für fachliche Qualität. Ebenso wichtig ist, ob die Studenten auch zwischenmenschliche Kompetenzen entwickeln können. Folgerichtig wirken sich entsprechende Angebote für Studenten zusätzlich positiv auf die Bewertung aus. Eine Uni, die ihren Studenten Stipendien und Austauschprogramme mit ausländischen Universitäten anbieten kann, kann damit Boden gut machen. Es genügt eben nicht, nur pures Wissen zu vermitteln. Wenn auch die deutschen Universitäten das noch stärker beherzigen, schafft es im nächsten Jahr vielleicht eine von ihnen in die Top 10.

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