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Katharina, 1. Semester

"Hier läuft alles ein bisschen distanzierter ab."

LTO: Wie lief der Einstieg ins Studium?

Katharina: Zuerst war ich mit allem etwas überfordert: Der Uni-Alltag, die vielen neuen Eindrücke, eine neue Stadt, die vielen Besonderheiten des Studienfachs wie beispielsweise der Gutachtenstil. Das hat sich dann nach der Einführungswoche und den von der Fachschaft angebotenen Tutorien und Workshops relativ schnell gelegt. Ich habe sie zwar noch nicht in Anspruch genommen, aber ich glaube, dass auch die Beratungsangebote des Fachbereichs einem den Einstieg erleichtern können. Schwierig war die Wohnungssuche, weil der Markt in Bonn völlig überlaufen ist. Am Ende hatte ich aber doch noch Glück und lebe jetzt in einer tollen Wohnung fast direkt neben der Uni.

LTO: Wie gut hast Du Kontakt zu Deinen Kommilitonen gefunden?

Katharina: Das lief eigentlich schon in der Einführungswoche ganz gut. Da habe ich einige Kommilitoninnen kennengelernt, mit denen ich mittlerweile gut befreundet bin. Grundsätzlich habe ich aber bislang den Eindruck, dass hier alles ein bisschen distanzierter abläuft. Es kommt einem zwar so vor, als würde man im Juridicum immer dieselben Gesichter sehen, aber die Kommunikation findet eigentlich eher in der eigenen Gruppe statt. Man sucht sich eben die Leute, mit denen man gut klar kommt.

LTO: Was gefällt Dir an Deinem Studium bisher gut, was gefällt Dir nicht so gut?

Katharina: Am Anfang kam mir alles sehr abstrakt vor und mir war nicht ganz klar, wie man das Gelernte umsetzen soll. Aber seitdem ich mich einigermaßen an den Gutachtenstil gewöhnt habe, ist es für mich jedes Mal ein kleines Erfolgserlebnis, wenn ich das, was ich vorher gelernt habe, gut in die Falllösung eingebaut bekomme. Ein bisschen frustrierend finde ich, dass man so unglaublich viel lernt und am Ende nur ein ganz kleiner Bruchteil über das Ergebnis der Klausur entscheidet. Außerdem finde ich, dass besonders im Strafrecht der Zeitdruck schon massiv ist.

LTO: Warum hast Du Dich für Bonn entschieden und wurden Deine Erwartungen bisher erfüllt?

Katharina: Um ehrlich zu sein war Bonn nur meine zweite Wahl, nachdem ich in Münster keine Zusage bekommen hatte. Ich komme aus Düsseldorf, sodass sich Bonn anbot. Einerseits wollte ich nämlich die Erfahrung machen, alleine zu wohnen, andererseits aber auch keinen zu langen Heimweg nach Düsseldorf haben. Ich muss allerdings sagen, dass ich party- und freizeittechnisch ein bisschen enttäuscht bin. Die Ersti-Party in der Säulenhalle des Uni-Hauptgebäudes war zwar ziemlich cool, aber sonst hatte ich nicht den Eindruck, dass hier besonders viel los ist. Ich hoffe aber, dass sich das im Sommersemester ändert, wenn die Open-Air-Saison losgeht.

Das Interview wurde im Frühjahr 2015 geführt.

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